Hallo, lieber Niemandsländer-Freund!
Du überlegst also, in Deine Familie einen Niemandsländer aufzunehmen. Toll, dass Du alles so verantwortungsbewusst überlegst. Dein Herz hat sich bereits entschieden, nun muss es auch der Verstand!
Die folgenden Ausführungen sollen Dir nicht die Entscheidungen abnehmen oder gar ersetzen. Sie sollen aber Denkanstöße geben, auf wesentliche Fragestellungen hinweisen, nicht aber den Anspruch auf Vollständigkeit erheben.
Der Niemandsländer ist ausgeglichen, aber auch sehr klug. Er braucht wie alle Hunde, eine sinnvolle und regelmäßige Beschäftigung, die ihn geistig und körperlich fordert. Damit sind keine 50km Wanderungen oder unbedingt täglich Agility gemeint.
Die Beschäftigung mit dem Niemandsländer kann sehr unterschiedlich sein:
Eine gute Erziehung, die bereits im Welpenalter beginnt, ist die grundlegende Beschäftigung.Neben Deinen eigenen Ideen und div. Büchern, kann Dir Dein Niemandsländer-Züchter und eine gute Hundeschule individuell für Deinen Niemandsländer praktische Möglichkeiten nennen, den Hund sinnvoll zu bewegen, ihm intelligente Aufgaben zu stellen und die gegenseitige Bindung und Vertrauen beständig zu festigen.
Grundsätzlich muss man sich darüber klar sein, dass sich einiges im Familienleben ändern wird:
Die Entscheidung, einen Niemandsländer in die Familie aufzunehmen, ist eine sehr weitreichende Entscheidung, wenigstens für die nächsten 12 bis 15 Jahre. Ein Hund ist ein vollwertiges Familienmitglied! Er fordert mindestens so viel Zeitaufwand und Zuwendung wie ein Kind.Dein Hund muss täglich auf "Gassi"-Spaziergänge geführt werden, auf denen der Hund körperlich und geistig gefordert wird. Urlaubsziele werden möglicherweise andere sein müssen, da Hunde nicht überall willkommen sind. Jedes Land hat andere Veterinärbestimmungen. In manchen Urlaubsregionen bestehen gesundheitliche Gefährdungen für Hunde. Single mit Niemandsländer ist kein Problem, solange man genau weiß, wer im Alltag und im Notfall (es gibt auch z.B. berufliche Veränderungen oder gesundheitliche Gründe) einspringt und jederzeit für den Hund da ist.
Die finanzielle Belastung will auch gut überlegt sein:
Du hast zunächst den Welpenpreis und die Erstausstattung zu bezahlen, daneben musst Du die Haftpflichtversicherung, Steuer, Arzt-und Futterkosten bzw. eine Krankenversicherung jährlich für Deinen Hund kalkulieren. Dazu gehört auch die Frage, ob das bisherige Auto zusätzlich einen Hund befördern kann. Aber: Ein Einfamilienhaus mit einem riesigen Garten ist nicht zwingend nötig, viel wichtiger sind dem Niemandsländer seine Familie und dass sich diese um ihn kümmert, mit ihm ausgeht und mit ihm etwas anstellt, ihn beschäftigt. Was er braucht, ist ein ungestörtes, fest ihm "gehörendes" Plätzchen in der Wohnung, im Haus, wohin er sich zurückziehen kann und dann auch in Ruhe gelassen wird.
Besonders wichtig:
Alle bisherigen Familienmitglieder müssen einen Hund wollen und der Anschaffung positiv gegenüberstehen! Vor allem derjenige, der die Hauptarbeit leistet, muss die Anschaffung wollen! Auf gar keinen Fall sollte man einen Hund als Geschenk zu Weihnachten oder aus einem anderen Anlass kaufen. Mietrechtlich ist vorher zu klären, ob der Vermieter mit der beabsichtigten Hundehaltung einverstanden ist.Sind Familienmitglieder vielleicht allergisch gegen Hunde? Ein entsprechender Allergietest ist vielleicht gar nicht verkehrt. Siehe hier auch unsere Erfahrungen mit Kamillo!
Wenn Du alle diese Fragen im Familien-, vielleicht auch im Verwandten- und Freundeskreise beantwortet und alle Bedenken ausgeräumt hast...
Herzlichen Glückwunsch zur Entscheidung, Dein Leben mit einem Niemandsländer zu bereichern!